Krankheitsbild Ellenbogen
Das Ellenbogengelenk verbindet Oberarm und Unterarm. Nahezu jede Bewegung von Händen, Handgelenken und Schultergelenk wird auch von einer Streckung oder Beugung des Ellenbogens begleitet. Ellenbogenschmerzen, Kraftlosigkeit im Arm und Taubheitsgefühle treten nicht nur bei Golfern und Tennisspielern auf und können auf Erkrankungen und Verletzungen des wichtigen Gelenks hindeuten. Leiden des Ellenbogens haben zudem häufig Auswirkungen auf die Beweglichkeit der Hand. Wir stellen Ihnen die häufigsten Erkrankungen und Verletzungen des Ellenbogens einmal näher vor.
ERKRANKUNGEN UND VERLETZUNGEN des Ellenbogens
Die Arme sind im Alltag permanent im Einsatz. Halten mit den Händen, etwas heben oder heranziehen – ein komplexes Zusammenspiel aus Beuge- und Streckbewegungen ermöglicht uns essentiell wichtige Bewegungsabläufe. Bei ihrer korrekten Funktion spielt das Ellenbogengelenk eine zentrale Rolle. Es setzt sich aus drei Knochen zusammen. Am Ellbogen treffen sich der Oberarmknochen sowie die Elle und Speiche des Unterarms. Am Punkt ihres Zusammentreffens befinden sich das Oberarmköpfchen, die Oberarmrolle sowie die Gelenkpfanne und die Gelenkgrube. Allesamt sind mit einer Schicht aus Knorpeln bedeckt. Das Ellbogengelenk an sich hat eine relativ eingeschränkte Funktion: Es streckt und beugt den Unterarm ähnlich einem Scharnier.
Bei der Kraftübertragung von der Hand zur Schulter und zum Oberkörper ist das Gelenk jedoch teils starken Belastungen ausgesetzt. Zudem sind auch die Knorpel des Ellenbogens einem natürlichen, altersbedingten Verschleiß unterworfen. Ellbogenschmerzen, Steifigkeit und Taubheit der Region können die Folge sein. Die Schmerzen können bis in den Unterarm, die Hand und den Oberarm ausstrahlen. Im Fall eines Leidens des Ellenbogens sollten Sie die Spezialisten des Hanseaticum West – Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Chirurgie, Handchirurgie und Plastisch-Ästethetische Chirurgie in Hamburg konsultieren, um Ihre Erkrankung oder Verletzung exakt zu diagnostizieren und anhand einer individuell auf Ihre Bedürfnisse angepassten Therapie zu behandeln.
ELLBOGENSCHMERZEN: DIE HÄUFIGSTEN ERKRANKUNGEN UND VERLETZUNGEN
Besonders bei sportlichen Aktivitäten ist das Ellenbogengelenk zahlreichen äußeren Einflüssen und Belastungen ausgesetzt, die mittelfristig zu schwerwiegenden Verletzungen führen können. Und auch altersbedingte Verschleißerscheinungen können Ellbogenschmerzen entstehen lassen. Zu den häufigsten Erkrankungen und Verletzungen des Ellenbogens zählen die distale Bizepssehnenruptur, Epicondylitis (Tennisellenbogen und Golferellenbogen), Ellenbogenarthrose und die Schleimbeutelentzündung. Nachfolgend stellen wir Ihnen einige der häufigsten Ellenbogenleiden vor.
1. EPICONDYLITIS (TENNISELLENBOGEN UND GOLFERELLENBOGEN)
Die Epicondylitis – auch bekannt als Tennisellenbogen(außen) und Golferellenbogen(innen) – ist ein schmerzhafter Zustand, bei dem Sehnen und Muskeln des Unterarms gereizt sind. Ausgangspunkt der Problematik ist der Ellenbogen. Ursache für die Epicondylitis ist eine falsche Technik bei Schlägersportarten, aber auch die Benutzung von Tastaturen und Computermäusen, Fehlhaltungen im Beruf und Freizeit sowie eine Schlafhaltung in Seitenlage. So kommt es zu einem Druckschmerz am Ellenbogen, der sich während Aktivitäten verstärkt. Erste Wahl zur Behandlung von Tennisellenbogen und Golferellenbogen ist Physiotherapie. Auch eine medikamentöse Behandlung mit Schmerzmitteln und Kortison kommt infrage. Sollte die konservative Therapie nicht funktionieren, können Tennisellenbogen Operationen und Golferellenbogen Operationen helfen. Gängig ist hier der chirurgische Eingriff nach Wilhelm-Hohmann, bei der die Sehnenansätze teilweise durchtrennt werden, um eine Entlastung herbeizuführen.
2. SCHLEIMBEUTELENTZÜNDUNG (BURSITIS)
Eine Schleimbeutelentzündung am Ellenbogen entsteht in seltenen Fällen durch Verletzungen und Infektionen, häufig jedoch durch Überlastung des Ellenbogens. Symptome sind Schwellungen, Rötungen und Schmerzen in diesem Bereich. Beim Auftreten der Bursitis muss der betroffene Ellenbogen ruhig gestellt werden. Die Einnahme von Medikamenten kann ebenfalls helfen, die Entzündung erfolgreich zu behandeln. In einigen Fällen kann durch eine Punktion die Ableitung der Flüssigkeit des Schleimbeutels vorgenommen werden. Bei starken Beschwerden und chronischen Schleimbeutelentzündungen des Ellenbogens ist jedoch ein kleiner chirurgischer Eingriff notwendig. Es wird eine operative Schleimbeutel-Entfernung vorgenommen (Bursektomie). Dieser Eingriff erfolgt in der Regel in lokaler Betäubung.
3. BIZEPSSEHNENRISS (dISTALE BIZEPSSEHNENRUPTUR)
Am Bizeps können der obere Sehnenanteil oder der untere Sehnenanteil reißen. Der untere Sehnenanteil setzt am körpernahen Unterarmanteil an. Bei einem unteren Bizepssehnenriss (distale Bizepssehnenruptur) hat der Betroffene einen Riss der Sehne des Musculus biceps brachii am körpernahen Unterarm. Die Ruptur entsteht häufig durch altersbedingte Verschleißprozesse. Zu erkennen ist die Ruptur anhand einer Schwäche des Auswärtsdrehens des Unterarmes. Wenn Patienten bereits älter sind, kann man auf eine konservative Therapie zurückgreifen. Jüngere Menschen oder Patienten mit intensiver Kraftminderung durch die Bizepssehnenruptur sollten operiert werden. Inder Regel erfolgt das Wideranhaften der Sehne an der Speiche (Radius) Dieser Eingriff (Distale Bizepssehnentenodese wird prinzipiell schon lange durchgeführt, wurde aber erst aufgrund von modernen Sehnenankern in den letzten 10 Jahren zu einem komplikationslosen Verfahren.
4. ELLENBOGENARTHROSE (CUBITALARTHROSE)
Die Gelenkflächen des Ellenbogengelenks sind von einer dünnen Knorpelschicht überzogen, die im wahrsten Sinne des Wortes reibungslose Bewegung ermöglicht. Durch einen altersbedingten, natürlichen Verschleiß baut sich im Laufe der Zeit diese Knorpelschicht ab. Der Abbau erfolgt schneller als die Regeneration. Auch nach einem Unfall wie etwa einem Ellenbogenbruch ist eine Arthrose möglich. Ohne die schützende Knorpelschicht reiben die Knochen direkt aufeinander. So entstehen Entzündungen und damit einhergehend Schmerzen. Während die Schmerzen anfangs bei Aktivität und Belastung auftreten, können sie in späteren Stadien der Cubitalarthrose auch im Ruhezustand vorkommen. Auch Schwellungen und eine Geräuschentwicklung sind dann möglich. Anfangs wird die Erkrankung durch konservative Therapien wie Krankengymnastik und Medikamente behandelt. Die Krankheit lässt sich jedoch nicht aufhalten, sondern nur hinauszögern.
In fortgeschrittenen Stadien wird eine minimal-invasive Ellenbogenarthrose Operation in Form einer Arthroskopie durchgeführt. Sollten alle diese Maßnahmen nicht helfen, kann in einem letzten Schritt bei einer Ellenbogen OP ein künstliches Ellenbogengelenk eingesetzt werden. Mit einer Ellbogen-Endoprothese bestehen gute Chancen, dass der Patient nach dem Eingriff wieder schmerzfrei wird.
5. Verletzungen des Ellenbogens
Durch Unfälle kann es zu Verletzungen des Ellenbogens kommen. Häufig sind der Bruch des Speichenköpfchen (Radiusköpfchen) oder auch der Abbruch der Ellenbogenspitze (Olekranonfraktur). Diese sind einfach zu diagnostizieren. Komplizierter wird es bei Komplexen Verrenkungsverletzungen des Ellenbogens, die am Anfang leicht übersehen werden. Hier können Sie auf die langjährige operative Erfahrung der Ellenbogenspezialisten des Hanseaticum West – Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Chirurgie, Handchirurgie und Plastisch-Ästethetische Chirurgie in Hamburg vertrauen. Wir beraten und therapieren Sie bei frische Verletzungen wie auch bei posttraumatischen Folgezuständen.
FAZIT – KRANKHEITSBILD ELLENBOGEN: ELLENBOGENSCHMERZEN LASSEN SICH ERFOLGREICH DURCH KONSERVATIVE THERAPIEN UND OPERATIONEN BEHANDELN
Der Ellbogen ist im Alltag zahlreichen Belastungen und Umwelteinflüssen ausgesetzt. Das wichtige Bindeglied zwischen Schulter und Hand ist Teil komplexer Bewegungsabläufe des kompletten Arms. Häufige Erkrankungen und Verletzungen des Ellenbogens können durch sportliche Aktivitäten wie Schlägersportarten entstehen. Aber auch ein altersbedingter Verschleiß wie eine Ellbogenarthrose kann zu Bewegungseinschränkungen und Ellbogenschmerzen führen. Mithilfe konservativer Therapie oder chirurgischer Eingriffe, einer Ellbogen OP, können die meisten Beschwerden dieser Körperregion gelindert oder oftmals sogar vollständig geheilt werden. Durch die adäquate Therapie ist Schmerzfreiheit und die Wiederherstellung der vollen Funktionsfähigkeit möglich. Die Ellbogenspezialisten des Hanseaticum West – Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Chirurgie, Handchirurgie und Plastisch-Ästethetische Chirurgie in Hamburg unterstützen Sie bei der Diagnose, Behandlung und Nachsorge von Erkrankungen des Ellenbogens.