Der sanfte Schnitt: Minimal-invasive Faltenbehandlung
Viele reden von „Filler“, davon sich „unterspritzen zu lassen“, „botoxen“... Klar, es gibt zahlreiche minimal-invasive Methoden, das Äußere mit recht wenig Aufwand zu optimieren. Da sich aber kaum jemand traut, öffentlich darüber zu sprechen, bringt das jede Menge Halbwissen hervor. Lesen Sie unser Gespräch über die Grenzen minimal-invasiver Methoden mit Dr. Sonja Tomschik und Dr. Cornelius Grüber, Plastisch-Ästhetische Chirurgen und Inhaber des HANSEATICUM Hamburg.
Minimal-invasive Methoden zur Faltenbehandlung und Hautstraffung liegen im Trend. Sind Facelifts jetzt out?
Dr. Sonja Tomschik: Die Tendenz zu minimal-invasiver Faltenbehandlung ist weiterhin steigend. Der Trend geht auch dahin, die Methoden zu kombinieren, um das Ergebnis für den Patienten zu optimieren, zum Beispiel die Mimik mit Botulinumtoxin zu beruhigen und mit Hyaluronsäure Falten zu unterspritzen.Trotzdem kommen mehrmals im Monat Patienten zu uns in die Praxis, die Wünsche haben, die sich nur mit einer Operation realisieren lassen. Denn Botulinumtoxin, Hyaluronsäure, Eigenfett-Unterspritzungen und temperaturkontrollierte Radiofrequenz-Behandlungen haben zwar wirklich gute Effekte, stoßen aber irgendwann an ihre Grenzen.
Wo liegen diese Grenzen?
Immer dann, wenn es um die Korrektur von überschüssiger, hängender Haut geht oder eine deutliche Verjüngung gewünscht ist, ist ein Facelift die beste Methode.
Was meinen Sie mit deutlicher Verjüngung?
Mit einem Facelift lässt sich die Zeit optisch deutlich zurückdrehen. Dabei wird die Haut nicht nur gestrafft, sondern das unter der Gesichtshaut liegende Binde-, Fett- und Muskelgewebe wieder an seine ursprüngliche Position gebracht. Langzeitstudien haben ergeben, dass der Verjüngungseffekt eines Facelifts bis zu 10 Jahre anhält und damit unterm Strich oft nicht teurer ist als minimal-invasive Eingriffe, die ja regelmäßig aufgefrischt werden müssen.
Aber das Risiko einer Operation…
Dr. Cornelius Grüber: …ist natürlich gegeben, aber gering, wenn sich die Patienten in die Hände eines erfahrenen Operateurs und Anästhesisten begeben. Im Grunde genommen ist das Facelift ein ,Oberflächeneingriff’, der problemlos im Dämmerschlaf oder sogar in lokaler Betäubung durchgeführt werden kann. Es gibt natürlich das anatomische Risiko der Verletzung von Nerven oder wichtiger Strukturen. Um diese Gefahr zu begrenzen, arbeiten wir grundsätzlich mit einer Lupenbrille die eine 2,5 bis 4,5 fache Vergrößerung des Operationsgebietes ermöglicht.
Dr. Sonja Tomschik: Nach meiner Erfahrung liegt das größere Risiko in der Erwartungshaltung der Patienten.
Wie meinen Sie das?
Wenn Patienten nach der Operation mit ihrem neuen, verjüngten Aussehen nicht zurechtkommen oder andere Erwartungen hatten…
Wie versuchen Sie, dieser Gefahr vorzubeugen?
Durch ausführliche Vorgespräche, in denen ich genau zuhöre und nachfrage, bis ich ein genaues Bild der gewünschten Veränderung habe.
Wie alt sind Ihre Facelifting-Patienten durchschnittlich?
Dr. Cornelius Grüber: Das Alter der Facelift-Patienten variiert erheblich. Die meisten sind zwischen 50 und 70 Jahren. Aber wir haben auch Patienten, die um die 40 sind und bei denen nach einer großen Gewichtsabnahme die Gesichtshaut erschlafft ist und sie älter aussehen lässt. Und wir haben Patienten über 75 Jahre, die einfach fit sind und gut aussehen möchten. Eine Indikation zum Facelift ist keine Frage des Alters, sondern des Ist-Zustandes und der Wünsche der Patienten.
Wie groß ist die Angst vor dem Schnitt?
Dr. Sonja Tomschik: Wer zu uns kommt, hat sich schon länger Gedanken gemacht. Im Beratungsgespräch gehen mein Kollege und ich auf alle Fragen ein, klären über Risiken auf und können viele Bedenken zerstreuen. Die Haare müssen vor der Operation übrigens nicht mehr rasiert werden. Das war früher so. Und der Schnitt wird inzwischen so versteckt gesetzt, dass er kaum noch zu sehen ist. Höchstens der Friseur erkennt die feine Narbe, die hinter dem Ohr in Richtung Haaransatz verläuft, wenn er genau hinschaut.
Welche OP-Techniken setzen Sie ein?
Dr. Cornelius Grüber: Im Laufe der Jahre wurden, ausgehend vom klassischen Facelift, viele Variationen entwickelt. Wir variieren sie individuell, je nachdem, welche Gesichtspartien behandelt werden sollen und welcher Effekt gewünscht ist. Häufig wird das Facelift noch mit einer Oberlid- oder Unterlidstraffung und einer Eigenfettgewebsunterspritzung kombiniert. Um optimale Ergebnisse zu erzielen, schauen wir uns häufig gemeinsam mit den Patienten alte Fotos an. Wir arbeiten gemeinsam heraus, was ihnen gefällt. Natürlich kommen Patienten auch mal mit Bildern von Prominenten. Das ist auch durchaus hilfreich. Auf Basis aller Materialien nähern wir uns gemeinsam der passenden Operation an.
Liftings im Überblick
Stirnlift, Augenbrauenlift, Schläfenlift
Bei einem Stirnlift werden durch einen Schnitt am Haaransatz oder verdeckt in den Haaren Stirnfalten geglättet und überschüssige Haut entfernt. Neben der klassischen Operation kann das Stirnliftung auch endoskopisch oder über einen Minimalschnitt erfolgen: Es werden kleine Hautschnitte im behaarten Stirnbereich gesetzt und unter Sichtkontrolle chirurgische Instrumente eingeführt. Bei einem Schläfenlift wird im behaarten Schläfenbereich die äußere Augenpartie geglättet und gleichzeitig die Wangenpartie angehoben.
Facelift des Mittelgesichts (Midfacelift)
Diese Variante des Facelifts zielt auf eine Anhebung der Wangenpartie und eine Glättung der Nasolabialfalte ab. Der Schnitt wird wie bei der Lidstraffung am Unterlid geführt. Von hier aus werden Haut und Gewebe der Wangen gelöst und gestrafft.
Halsstraffung (Necklift)
Bei der Straffung des Halses können durch einen kleinen Hautschnitt unter dem Kinn die erschlafften Halsmuskelbänder korrigiert und überschüssiges Fett entfernt werden. Die Halsstraffung ist auch mit einem Facelift kombinierbar.
Minilift (S-Lift)
Bei dieser oberflächlichen Gesichtsstraffung wird nur ein kleiner Streifen Haut vor dem Ohr entfernt. Diese Methode ist vor allem bei jüngeren Patienten gewünscht. Sie beschränkt sich auf die Partie zwischen Augen und Mund.
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