Hanseaticum - Department für Plastische und Ästhetische Chirurgie

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Die Risiken von Schönheitsoperationen

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Schönheitsoperation. Das klingt irgendwie harmlos. Dabei ist jeder Eingriff in den Körper mit Risiken verbunden. Das gilt selbst für minimal-invasive Behandlungen. Deshalb lehnen die erfahrenen Fachärzte des HANSEATICUMS standardisierte Routinen ab: Jeder Patient bringt andere Vorraussetzungen mit, braucht also ein individuelles Betreuungs- und Behandlungskonzept. Dabei ist die sorgfältige Planung und verantwortungsvolle Nachsorge genauso wichtig wie der Eingriff selbst. Im Interview sprechen Dr. Sonja Tomschik und Dr. Cornelius Grüber offen über Sicherheitsfragen.   

Botox-to-go gehört seit Jahren zum Angebot vieler Ärzte...

Dr. Sonja Tomsichik: ...bei uns nicht. Botulinumtoxin ist zwar eines der sichersten, am besten steuerbaren Medikamente, aber nur, wenn alle Sicherheitsstandards eingehalten werden. Freundinnen, die sich eine Spritze teilen wollen, schicke ich wieder weg. Hygiene ist unser oberstes Gesetz. Ansonsten lassen sich fehlerhafte Behandlungen auf zwei Ursachen reduzieren: Falsche Dosis, falscher Muskel. Wir führen mit jedem Patienten ein ausführliches Vorgespräch und klären die Wünsche und Risiken ab. 

Was kann bei Hyaluronsäure-Unterspritzungen passieren?

Dr. Cornelius Grüber: Es wird immer gesagt, dass Hyaluronsäure als körpereigener Stoff im Gegensatz zu permanenten Fillern keine Komplikationen wie Granulome (Körnchen) verursachen kann. Das stimmt so nicht. Auch Hyaluronsäure kann, wenn sie an einer Stelle überdosiert wird, verklumpen. Das ist von außen als feste Rundung zu fühlen. Dann gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder man wartet einfach ab, bis sich die Substanz von selbst abbaut oder setzt auf eine Enzymspritze. 

Wie funktioniert Hyaluronidase?

Das Enzym Hyaluronidase spaltet die synthetische, quer vernetzte Hyaluronsäure auf und löst das Problem innerhalb von Stunden. Theoretisch funktioniert die Spritze auch, wenn sich der Patient fremd fühlt und das Ergebnis unglücklich macht. Hyaluronidase ist ein Rescue-Medikament, das in kleinsten Mengen gespritzt wird und ausschließlich auf den eingesetzten Filler wirkt.  

Was sind die am häufigsten auftretenden Komplikationen nach einer Schönheitsoperation?

Dr. Sonja Tomschik: Das größte Risiko besteht tatsächlich darin, dass Patienten mit dem Ergebnis nicht zufrieden sind – entweder, weil die erzielte Veränderung nicht groß genug ist oder aber so gravierend, dass sie sich fremd fühlen. Aus diesem Grund ist es so wichtig, vor dem Eingriff ausführlich über die Erwartungen zu sprechen, realistische Möglichkeiten aufzuzeigen und die Patienten umfassend aufzuklären. 

Wie lassen sich Enttäuschungen noch verhindern?

Dr. Cornelius Grüber: Wir arbeiten bei Brustoperationen zum Beispiel mit einem 3D Simulationssystem, das unterschiedliche Nachher-Szenarien an einem 3D Modell der Patientin durchspielen kann. So testen wir vor Brustvergrößerungen Silikonimplantate virtuell in ihrer Größe, Form und Lage. 

Welche Themen sollten im Vorgespräch unbedingt geklärt werden?

Dr. Cornelius Grüber: Vorerkrankungen, die Einnahme bestimmter Medikamente, Alkohol und Nikotin bergen Risiken, die sich stark auf das Operationsergebnis auswirken können. Raucher leiden z.B. häufiger an Wundheilungsstörungen. Und durch Alkoholkonsum steigt die Gefahr, nach dem Eingriff Blutungen, Infektionen oder Herzrhythmusstörungen zu erleiden. Ehrlichkeit bei Fragen nach den Lebensgewohnheiten ist wirklich wichtig, damit wir die Risiken kennen und abwägen können. 

Kommt es vor, dass Sie einem Patienten den gewünschten Eingriff verweigern?

Ja, das ist schon vorgekommen. In den meisten Fällen sind Schönheitsoperationen keine notwendigen Behandlungen und es wäre unverantwortlich, ein überhöhtes Risiko einzugehen. 

Wie sieht es mit den allgemeinen Risiken bei Beauty-OPs aus?

Je länger eine Operation dauert, desto risikoreicher ist sie in der Regel. Das beginnt bereits bei der Anästhesie, obwohl moderne Narkosen inzwischen einen sehr hohen Sicherheitsstandard haben. Durch optimierte Medikamente lassen sie sich punktgenau steuern und postoperative Übelkeit ist so gut wie kein Thema mehr. Aber ein gewisses Restrisiko bleibt bei einer Vollnarkose immer.

Welche Alternative zur Vollnarkose gibt es?

Dr. Sonja Tomschik: Schonender als eine Vollnarkose ist die Analgosedierung. Sie kommt bei kürzeren, oberflächlicheren Eingriffen zum Einsatz. Diese Art von Betäubung schaltet den Schmerz aus und wirkt stark beruhigend. Sie versetzt die Patienten in einen Dämmerschlaf. Im Gegensatz zur Vollnarkose atmen sie selbst, reagieren auf Reize, sind teils sogar ansprechbar und nach dem Aufwachen schneller wieder fit. 

Blutergüsse, Schwellungen und Schmerzen...

...können wir durch schonende Operationsverfahren und eine entsprechende Nachsorge minimieren. Wir betreuen unsere Patienten ja über den Eingriff hinaus. Niemand verlässt das HANSEATICUM ohne Verhaltensregeln für die postoperative Phase und einen Kontroll-Termin. Bei Bedarf geben wir Kühlpacks und ein wirksames Schmerzmittel mit auf den Weg. Die meisten Komplikationen zeigen sich am ersten Tag nach dem Eingriff. Wenn starke Schmerzen und/oder Fieber auftreten, läuten die Alarmglocken. Eine gute Praxis zeichnet sich u.a. durch eine engmaschige Nachsorge aus. Allerdings gibt es auch Komplikationen, die unabhängig von diesen Mängeln eintreten können. Doch die sind selten, echte Ausnahmen.

Wie sieht es mit dem Infektionsrisiko aus?

Dr. Cornelius Grüber: Im HANSEATICUM legen wir größten Wert darauf, unseren Patienten maximalen Infektionsschutz vor leider weit verbreiteten resistenten Keimen und damit verbundenen Infektionen zu gewähren. Durch einen maßvollen und begründeten Einsatz von Antibiotika, die Einhaltung hoher Hygienerichtlinien und bedingt durch unsere Patientenstruktur sind multiresistente Keime bei uns noch nie aufgetreten.

Was kann selbst ein erfahrener Arzt nicht verhindern?

Dr. Sonja Tomschik: Die Wundheilung des Menschen ist sehr individuell. Und so kann es trotz aller Maßnahmen zu  Wundheilungsstörungen kommen. Am Ende bleiben dann vielleicht sichtbare Narben, die eine an sich gelungene Operation vereiteln. Die Narbenbildung hängt tatsächlich auch davon ab, wie strikt die Patienten unsere Nachsorge-Empfehlungen befolgen. 

Gibt es Eingriffe mit spezifischen Risiken?

Bei einer Brustvergrößerung besteht ein spezielles Risiko durch das Implantat, das ja ein Fremdkörper ist. In einigen Fällen kann sich als Reaktion auf den Eingriff eine Kapselfibrose entwickeln. Dabei bildet sich eine harte Kapsel aus Bindegewebe um das Implantat und kann starke Schmerzen verursachen. Verformt sich die Brust dadurch, muss auf jeden Fall nachoperiert werden. 

Eine weitere Komplikation bei Brustoperationen sind Asymmetrien. Wie kommt es dazu?

Ein asymmetrisches Ergebnis nach der Brustoperation kann in einem zeitlich unterschiedlich verlaufenden Heilungsprozess (Abschwellen) der Brüste liegen. Diese optische Ungleichheit sollte von allein nach einigen Tagen ausgeglichen sein. 

Was kann bei einer Fettabsaugung schief gehen?

Dr. Cornelius Grüber: Zu den häufigsten Komplikationen zählen Unregelmäßigkeiten und Dellenbildung an der Hautoberfläche, die durch einen zweiten Eingriff korrigiert werden müssen. Sehr selten kann auch eine Infektion zu einer verzögerten Wundheilung und zu Problemen führen.