Minimalinvasive Operation
Was hat es mit einer „Minimalinvasiven Operation“ auf sich?
Offene Operationen werden immer mehr zu einem Relikt der Vergangenheit – viele chirurgische Eingriffe können mittlerweile mit minimalinvasiven Methoden gemeistert werden. Kennzeichnend dafür ist ein deutlich kürzerer Hautschnitt. Trotzdem gibt es natürlich Bereiche der Chirurgie, in denen eine klassische Operation noch immer sinnvoll ist. Doch wie funktioniert eine minimalinvasive Operation? In welchen Fällen ist sie die richtige Wahl und wann sollte auf herkömmliche Weise operiert werden?
Wir möchten Ihnen einen Überblick über die Vorteile, die Grenzen und Chancen dieser modernen Technik der Chirurgie geben.
Was genau bedeutet „minimalinvasiv“?
Alternative Bezeichnungen für minimalinvasive Operationen sind „Schlüsselloch-Operation“ oder „endoskopische Operation“. Das beschreibt die Vorgehensweise auf einfache und präzise Weise – bei einem minimalinvasiven Eingriff wird durch kleine Hautschnitte von meist weniger als 5mm Länge operiert. Der Chirurg benutzt bei dieser Technik unter anderem ein sogenanntes Endoskop, ein chirurgisches Instrument, das mit Hilfe von moderner Kameratechnik hochqualitative Bilder des zu operierenden Bereichs liefert.
Für die minimalinvasive Methode wurden innerhalb der letzten Jahre zahlreiche Instrumente und Techniken entwickelt. Dem ist es zu verdanken, dass mittlerweile sogar viele Gelenkprothesen mit minimalinvasiven Verfahren eingesetzt werden können. So kann der Patient schnellstmöglich die Muskulatur beanspruchen, wodurch weniger Liegeschäden entstehen.
Vorteile und Nachteile einer minimalinvasiven Operation
Die Vorteile der minimalinvasiven Methoden sind zahlreich und hängen vor allem mit dem deutlich kürzeren Hautschnitt zusammen:
- Geringeres Risiko einer Entzündung der Wunde nach der Operation
- Das Risiko von Blutungen während der Operation kann nahezu ausgeschlossen werden
- Die Heilung der Operationswunde geht deutlich schneller
- Weniger Narbengewebe entsteht
- Duschen ist bereits am Tag nach der Operation möglich
- Je nach Operation ist eine frühere Belastung und Training der Muskulatur möglich
- Kürzerer Klinik-Aufenthalt
- Kürzere Arbeitsausfallzeit
Nachteile der minimalinvasiven Operation
Doch gibt es auch Nachteile gegenüber der klassischen Art der Operation?
- Die Tastfähigkeit der eingesetzten Geräte kann nicht immer das ‚Fingerspitzengefühl‘ eines Chirurgen ersetzen
- Bei Komplikationen muss möglicherweise auf klassische Operationstechniken umgestiegen werden
Da minimalinvasive Operationen ein relativ neues Phänomen in der Medizin sind (seit ca. 1986), ist das wichtigste Auswahlkriterium bei der Wahl der Operationstechnik die Erfahrung des Operateurs mit minimalinvasiven Methoden. Mit einem erfahrenen Chirurgen minimieren sich aber nicht nur die Länge der Hautschnitte, sondern auch die Risiken während der Operationen und die Beschwerden des Patienten nach der Operation. Unsere Operateure weisen jahrelange Erfahrung mit minimalinvasiven Methoden und ihrer Anwendung bei verschiedensten Krankheitsbildern auf. Viele Operationen führen wir standardmäßig als minimalinvasiven Eingriff durch.
Was passiert nach einem minimalinvasiven Eingriff?
Einer der großen Vorteile minimalinvasiver Operationstechniken ist die kürzere Dauer der Wundheilungsphase und die geringere Verletzlichkeit der entstandenen Operationswunde. Daher können Sie in den meisten Fällen bereits am Tag der Operation oder am Folgetag in Ihr Zuhause zurückkehren. Dabei sollten Sie unbedingt beachten, dass das Rauchen die Durchblutung reduziert und somit die Wundheilung verlangsamt.
Starke körperliche Belastung sollten Sie in der ersten Woche nach der Operation vermeiden, hier hängt die Art erlaubter Belastungen von der jeweiligen Operation ab. Gerade im Bereich der Fußchirurgie (z.B. Hallux Valgus) sollten Sie Überbelastung einige Tage bis Wochen vermeiden, da sonst Schwellungen auftreten können. Ihre volle Belastungsfähigkeit haben Sie in der Regel nach einigen Wochen wieder zurück, je nach Erkrankung unterscheidet sich hier die Heilungsdauer. Generell fällt die Sensibilität der Operationswunde bei der Anwendung minimalinvasiver Verfahren aber deutlich geringer aus als bei einer herkömmlichen Operation.
Nach circa 10 Tagen werden Ihnen die Fäden oder Klammern bei uns vor Ort entfernt – es sei denn, es wurden selbstauflösende Fäden verwendet oder die Operationswunde fadenfrei geklebt. Darüber entscheiden wir gemeinsam mit unseren Patienten im Einzelfall.
Generell können nach jedem operativen Eingriff – ob herkömmlich oder minimalinvasiv – Beschwerden beim Patienten auftreten. So können Bewegungen, Pressen, Husten oder Lagewechsel Schmerzen, Schwellungen oder Blutergüsse in der Narbenregion verursachen. Diese liegen aber im Bereich des Normalen und bilden sich in der Regel innerhalb kurzer Zeit zurück. Weitaus seltener sind Verwachsungen oder Brüche der Operationswunde.
In der Regel reduziert die Anwendung minimalinvasiver Methoden die Wahrscheinlichkeit und Intensität der typischen post-operativen Beschwerden. Für weitere Informationen kontaktieren Sie gern unser Praxisteam und informieren Sie sich über unsere vielfältigen Leistungen.